Gemäß dem Auftrag der KSPW und ähnlich wie die meisten anderen Be-
richtsgruppen konzentrierte auch die Berichtsgruppe I ihre Arbeit
anfänglich völlig auf die Beschreibung und Analyse der Entwicklungen
seit der "Wende" 1989/90 und der seitdem in Ostdeutschland entstandenen
Struktu- ren und Verhältnisse. Erst in einem recht weit
fortgeschrittenen Stadium der Berichterstattung, vor allem ab Sommer
1995, wurde - wie in der Einleitung zum Berichtsband ausführlicher
dargelegt - zunehmend deutlich, daß diese Entwicklungen und Strukturen
nur auf dem Hintergrund der Ver- hältnisse in der (ehemaligen) DDR
angemessen analysiert werden kön- nen; weder die "common wisdom" der
westlichen Forschung noch die eigenen Lebens- und Berufserfahrungen
ostdeutscher Wissenschaftler und Wis- senschaftlerinnen ein zureichend
verläßliches und konturiertes Bild des Beschäftigungssystems der DDR
liefern. Angesichts dessen schlug mir die Berichtsgruppe, der ich seit
Sommer 1994 angehörte, im Herbst 1995 vor, im Rahmen der KSPW meine
Arbeiten zum Beschäftigungssystem der DDR wieder aufzunehmen, mit denen
ich schon Anfang 1994 im Themenzusammenhang eines (zunächst ab 1.1.1995
unter- brochenen) Forschungsstipendiums der DFG begonnen hatte. Aus den
Er- gebnisse sollte ursprünglich lediglich ein einzelnes Kapitel des
Berichts- bandes entstehen. Im Laufe der Zeit erreichten jedoch die
gesammelten bzw. neu erhobenen Materialien und die auf ihnen fußenden
Analysen einen Um- fang, der einen selbständigen Kontextband
rechtfertigt.