Abt Bern von der Reichenau (1008-1048) - bisher vor allem als
Briefautor, Liturgiker und Musiktheoretiker bekannt - verfasste mit De
nigromantia einen einzigartigen Traktat uber die Zusammenhange zwischen
Damonenverehrung, Astrologie, Ketzerei und Magie. Das nach seiner
Entdeckung im Jahre 1934 wieder in Vergessenheit geratene Werk markiert
eine wichtige Scharnierstelle in der Entwicklung des mittelalterlichen
Magiediskurses und gewahrt wertvolle Einblicke in den Umgang der Kirche
mit dem Phanomen der Haresie im 11. Jahrhundert. Die auf einer
eingehenden Analyse aller direkten und indirekten Textzeugen beruhende
Edition des Traktats wird von einer deutschen Ubersetzung begleitet.
Hinzu kommen Edition und Ubersetzung dreier bisher ebenfalls unbeachtet
gebliebener Predigten, in denen Bern sich mit einzelnen Aspekten des
Traktats naher befasst. Einleitung und Kommentarteil analysieren
Uberlieferung, Inhalt, Aufbau und Sprache des Werks. Handschriften-,
Sach- und Namenregister erschliessen den Band.