Der Entgiftungsstoffwechsel, welcher im weiteren Sinne den Ab-oder Umbau
exogen zugefiihrter Substanzen sowie endogen entstandener l\feta-
boliten umfaBt, riickt zunehmend in den Vordergrund des wissenschaft-
lichen und klinischen Interesses. Dieses ist einmal durch den
Strukturwandel unserer heutigen Gesellschaft bedingt, demzufolge weite
Bevolkerungs- schichten in steigendem MaBe mit chemischen Produkten in
Beriihrung kommen, zum anderen auch durch einen standig anwachsenden
Arznei- mittelkonsum. Wenn auch der EntgiftungsprozeB im Organismus
selbst ein recht kom- plexes Stoffwechselgeschehen ist, in welches
zahlreiche Enzymsysteme mit dem Effekt der Bildung verschiedenster
Endprodukte eingreifen, stellt die Glucuronidierung im menschlichen
Organismus und bei den Saugetieren eine dominierende 'feilfunktion
desselben dar. Neben der erst in den letzten Jahren vollstandig
aufgeklarten, stufenweise verlaufenden Glucuronsaure- konjugation sind
schon seit langerer Zeit die Beziehungen zwischen dem Enzym
p-Glucuronidase und der Glucuronidierung Gegenstand der For- schunz..
Nachdem die grundlegenden chemischen und enzymkinetischen Eigen-
schaften des praktisch ubiquitar nachweisbaren Enzyms insbesondere durch
die Arbeitsgruppe urn FISH IAN erforscht wurden, sind besonders in den
letzten zehn J ahren zahlreiche Arbeiten erschienen, in welchen das
Verhalten der p-Glucuronidase unter den verschiedenen physiologischen,
pathologi- schen und experiment ellen Bedingungen untersucht wurcle.
Neben den anfanglich vermuteten ausschlieBlichen Zusammenhangen zwischen
der p-Glucuronidase und clem Entgiftungsstoffwechsel haben sich dabei
auch Beziehungen zu anderen pathophysiologischen V organgen erkennen
lassen.