Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Diagnostik,
Note: 1,0, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract:
Wenn auch [...] die aktuelle Forschung geradezu fieberhaft auf der
Suche nach eindeutigen Erklärungsmodellen ist, so finden deren
Ergebnisse noch keine hinreichende Aufmerksamkeit in Gesellschaft,
Medien oder Angewandter Medizin. Sicherlich ist nicht völlig von der
Hand zu weisen, dass der Umwelt und dem sozialen Milieu eines Kindes
eine signifikante Rolle zur Ausbildung emotionaler und kognitiver
Fähigkeiten zusteht - doch weder kann dies allein eine ausreichende
Erklärung für die Entstehung von Autismus sein noch darf der
Umkehrschluss (emotionale Defizite des Autisten entstehen aus
emotionalen Defiziten seines Umfeldes) getroffen werden. Vielmehr
sollten hier multifaktorielle Erklärungsversuche herangezogen werden.
Folgende Arbeit soll sich daher vorerst mit einigen
differentialdiagnostischen Aussagen zu den verschiedenen Autismus-Typen
gemäß ICD-10 und DSM-IV befassen und darauf aufbauend die ätiologischen
Aspekte erläutern. Diese beziehen sich sowohl auf die Entstehung der
Störung insgesamt als auch teilweise auf spezifische Teilaspekte der
autistischen Symptomatik. Hierbei soll eine vergleichende Analyse der
gängigsten Erklärungsansätze der letzten Jahre sowie die aktuellen
neuropsychologischen Forschungsergebnisse gegenüberstellend reflektiert
werden. Die Darstellungen vermuteter Ursachen sollen sowohl
strukturelle, als auch funktionelle Besonderheiten des "autistischen
Gehirns" erläutern und das Phänomen 'Autismus' vor allem aus
neuropsychologischer Sicht verstehen. Darüber hinaus ist anzumerken,
dass das Phänomen 'Autismus' trotz intensiver Forschungsbemühungen
bisweilen nicht vollständig aufgeklärt worden ist. Die vorgestellten
Studien sind größtenteils in sich evident, sie beziehen sich auf
angemessen große Stichproben, weisen eine professionelle methodische
Herangehensweise vor und wurden in renommierten Fachze