\Man kann den Namen Renoir nicht aussprechen, ohne sich einer
Vorstellung melodiöser Rhythmen hinzugeben. Von Fragonard gilt dasselbe.
Vielleicht hat schon diese gemeinschaftliche Eigenschaft der Namen den
Brauch begünstigt, die beiden Künstler zusammen zu nennen. Renoir gilt
als der Fragonard unserer Zeit. Man will ihn mit dem Namen, der im Lande
der Liebhaber als einer der höchsten Ruhmestitel gilt, ehren. Es wird zu
untersuchen sein, wieweit er den Titel verdient, und wieweit der Titel
ihn verdient. Sicher trifft der wohlklingende Beiname eine tatsächlich
bestehende Beziehung. Renoir ist eine Verbindung der Gegenwart mit dem
Dixhuitieme, und zwar die deutlichste, so deutlich, daß man an eine
Absicht des Vermittlers glauben könnte. Er ist keineswegs die einzige.\
[...] Julius Meier-Graefe beschreibt in seinem vorliegenden Werk das
Leben und die Werke des großartigen französischen Malers Auguste Renoir
(1841 - 1919). Illustriert mit 100 historischen Abbildungen. Dieses Buch
ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1920.