Der Herausgeber dieses Jahrbuchs hat geglaubt, mit derVerof- 5
fentlichung der seit dem Erscheinen des ersten Bandes eingelaufenen und
zum Teil schon im Herbst 1913 in den Druck gegebenen Arbei- ten nieht
Hinger zogern zu diirfen. So viele geistige Krafte dieser unheilvolle
Krieg fesselt und leider auch zerstort, wirklich unterbin- den kann und
wird er das deutsche Geistesleben nieht. Nach wie vor 10 ist es beseelt
von der ererbten Liebe zu den Ewigkeitswerten der Kultur, und immerfort
wirkt es sich aus in treuer Arbeit an ihren groBen Aufgaben. 1m
besonderen unsere phanomenologische Philo- sophie hat nicht geruht, auch
ist ihr unverkennbar das warme Inter- esse wissenschaftlicher Kreise
erhalten geblieben. So diirften die bei- 15 den Bande, in die wir die
bereitliegenden Arbeiten verteilt haben, nieht unwillkommen geheiBen
werden. Die neuen Jahrbuchsarbeiten unterscheiden sieh ganz so wie die
des ersten Bandes nieht nur durch ihre Themen, sondern auch durch die
merklich nuancierten Auffas- sungen, die sieh ihre Verfasser iiber
Ziele, Methoden und mancherlei 20 Einzelfragen der phlinomenologisehen
Forsehung gebildet haben. Es brauchte eigentlich nieht gesagt zu werden
und muG es doeh ange- siehts vorgekommener MiBverstlindnisse, daB der
Herausgeber nur fiir seine eigenen Arbeiten die Verantwortung iibernimmt
so wie jeder Mitarbeiter fiir die seinen. Sieherlieh ist die innere
Gemein- 25 samkeit der "Phanomenologen" darum doch keine geringere, ja
eher eine groBere als innerlhalb irgendwelcher sonstigen Forschungs-
[VI] gemeinschaften, z. B. der der Experimental-Psychologen.