In dieser Untersuchung geht es um die unterschiedlichen
Aneignungsformen, Bedeutungsmuster und Sinnwelten von Computerfreaks
(Hacker, Programmierer, Cracker, Spieler). Die empirische
Forschungsarbeit orientiert sich am interpretativen Paradigma.
Beobachtungen, problemzentrierte Interviews sowie ergänzende
Erhebungsstrategien und -materialien (z.B. Zeitschriftenanalysen)
ermöglichen eine lebensweltnahe Beschreibung (Szenen-Ethnographie).
Dabei zeigt sich: Die Aneignungsformen und Praktiken in der
Computersozialwelt weisen ein hohes Maß an persönlicher Autonomie auf
und evozieren die Bildung von spezialisierten Szenen (Spezialkulturen).
Hier entstehen neue Formen einer (selbst)bewußten und
(eigen)verantwortlichen Mediennutzung, also Räume, die keiner
staatlichen Regulierung (etwa in Form von Gesetzen) bedürfen. Zu prüfen
wäre vielmehr, ob die Computerclubs und Hackergruppen nicht kritische
Aufgabenin der Medienumwelt übernehmen können, wie es Ökologiegruppen
für die natürliche Umwelt tun.