Anhand einer qualitativen Untersuchung sozialwissenschaftlicher
Veröffentlichungen zum Thema Armut unterzieht Franka Schäfer Brüche und
Verschiebungen der Wissensordnung im sozialwissenschaftlichen
Armutsdiskurs einer kritischen Analyse. Die Arbeit basiert auf dem
grundlegenden Diskursmodell des späten Foucault und thematisiert die
Rolle der Sozialwissenschaften in der diskursiven Herstellung von Armut.
Die Empirie erfolgt über Theorie geleitete, interpretative Analytik
diskursiver Beiträge systematisch ausgewählter Diskursteilnehmerinnen
der Sozialwissenschaften. Aus der methodologischen Perspektive der
diskursanalytisch Forschenden wirft Franka Schäfer über den Diskurs als
strukturiertes und Struktur bildendes Prinzip einen kritischen Blick auf
das untere Ende der Sozialstruktur. Die Autorin liefert einen aktiven
Beitrag zur Methodendiskussion diskursanalytischer Soziologie.