Schon ab 1100 fuhrten moderne Formen der schriftgestutzten Erinnerung
und Denkmalsetzung zur Herausbildung einer kommunalen Identitat der
Seerepublik Genuas: Die Analyse fruher Formen der stadtischen
Denkmalsetzung und Verschriftlichungsprozessen in der mittelalterlichen
Kommune Genua kann Praktiken zum Entwurf und zur Sicherung einer
Gemeinschaft sichtbar machen. Ausgehend von dem Manuskript der Genueser
Jahrbucher, den Annales Ianuenses, und den darin enthaltenen 116
Miniaturen wird ein substantieller Beitrag zur Erinnerungskultur im
stadtischem Umfeld, zur Genese einer kommunalen Bildsprache und zum
Nutzen bzw. zur politisch wie wirtschaftlichen Inszenierung der -
selbstvollbrachten - Geschichte im hochmittelalterlichen Italien
geleistet.