Betriebe sind produktive soziale Systeme. Systeme, in denen Men- schen
arbeiten, die in vielerlei Beziehungen zueinander stehen. Diese sozialen
Beziehungen nun sind es, die den wissenschaftli- chen
Untersuchungsgegenstand flir Psychologen und Soziologen darstellen. Sie
bestimmen zugleich das tagtagliche Betatigungs- feld des betrieblichen
Personalwesens. Betrieb ...... Personalwesen Sozialwissenschaften ......
oziale Theorie Beziehungen Praxis Interaktionen Au tau ch von
Erfahrungen Abbildung 1: Untersuchungsgegenstand der Betriebspsychologie
Der Betrieb als gemeinsamer Beriihrungspunkt fUr Psychologen und
Personalabteilungen? Der Begriff Beriihrungspunkt ist sta- tisch und
wird dem dynamischen Inhalt - den sozialen Beziehun- gen - nicht
gerecht; zum anderen tragt er zu einer fruchtlosen Po- larisierung bei:
hier Theoretiker, die sich einen praxisfemen Elfen- beinturm zimmem,
dort Praktiker, die sich in "blindwiitigem Ak- tionismus" ohne kritische
Distanz zum eigenen Tun ergehen. Ge- meinsam ware beiden, daB sie an den
Menschen in einem Betrieb vorbei dachten bzw. handelten. Psychologen wie
Personalkaufleute sollten deshalb den Betrieb als gemeinsames
Erfahrungsfeld begreifen und die Erfahrungen und! oder Erkenntnisse
austauschen; denn sie verbessem ihre Glaubhaf- tigkeit und steigem ihre
Kompetenz, wenn sie selbst die Pflege 1 von sozialen Beziehungen
betreiben, anstatt das nur anderen zu empfehlen oder zu befehlen. 1.1
Der Begriff Betriebspsychologie Die Psychologie liiBt sich grob in drei
Bereiche gliedem: - Allgemeine Psychologie: Allgemeine Erkenntnisse und
Gesetze des menschlichen Ver- haltens - Differentielle Psychologie: .
Variationsbreite und -moglichkeiten menschlichen Verhaltens - Angewandte
Psychologie: Anwendung psychologischer Erkenntnisse auf bestimmte Ver-
haltenssituationen: Erziehung, Klinik, Kriminologie, Wirt- schaft usw.