Die in der chemischen, biologischen, physiologisch-pharmakologischen und
klinischen Literatur zeitlich und räumlich weit verstreuten
Beobachtungen und experimentellen Ergebnisse ließen eine
Berücksichtigung der Entwicklung der Androgenforschung geboten
erscheinen, die von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart
reicht und in keinem ihrer Teilgebiete als abgeschlossen be- trachtet
werden kann. Der weite Umfang des Tatsachenmaterials aus sehr
verschiedenen Disziplinen der naturwissenschaftlichen und medizinischen
Forschung machte eine Auf- teilung unter einer größeren Zahl von
Fachgelehrten und die Verteilung ihrer Beiträge auf 2 Bände notwendig,
die beide über ein eigenes Namen- und Sach- register verfügen. Der
vorliegende 1. Band enthält, außer der allgemeinen Einleitung und einem
kurzen Rückblick auf die bisherige Entwicklung der Androgenforschung,
die grundlegenden Kapitel über die physiologische und experimentelle
(pharma- kologische) Regelung der Androgenproduktion im Organismus, die
Chemie der Androgene, ihre Beziehungen zu den anderen endokrinen Drüsen
und die Dar- stellungen einer großen Reihe biologischer Vorgänge, bei
denen das Eingreifen der Androgene eine mehr oder weniger entscheidende
Rolle spielt. Die Auswahl dieser Schilderungen und kritischen
Besprechungen gewähr- leistet, wie wir glauben, daß nicht nur der
Hormonspezialist, sondern weite Kreise der biologischen, der
veterinär-medizinischen und besonders der human-medi- zinischen
Forschung und Praxis auf ihre Rechnung kommen dürften.