Die Gestaltung von Arbeitsaufgabe und Arbeitsumgebung gehort seit
lahrzehn- ten zu den Kerngebieten arbeitswissenschaftlicher Forschung.
Unter der Bezeich- nung "Humanisierung der Arbeitswelt" wurden ab Mitte
der sechziger lahre erganzende betriebssoziologische und -psychologische
Untersuchungen durchge- fUhrt. Hierzu wurden breit angelegte empirische
Forschungsprojekte mit finan- zieller Unterstiitzung der Bundesregierung
auf den Weg gebracht. Dabei hat man die betriebswirtschaftlichen Aspekte
und Rahmenbedingungen der ArbeitsgestaI- tung iiberwiegend
vernachlassigt. Dieser Mangel soH mit der vorliegenden Unter- suchung
abgebaut werden. Im ersten Abschnitt werden die fiir die
betriebswirtschaftliche Urteilsbildung und Bewertung bedeutsamen
Erkenntnisse der wichtigsten anthropozentrischen Disziplinen in straffer
und leicht verstandlicher Form wiedergegeben .. Hierbei zeigt sich, daB
aus den bisherigen verhaltenswissenschaftlichen Theoremen noch kein
konsistenter Ordnungsrahmen fUr die Alternativen der Arbeitsgestaltung
abgeleitet werden kann, da Widerspriiche zwischen Aussagen der
verschiedenen Disziplinen zu gleichen Phanomenen der Arbeitsgestaltung
erkennbar werden. Soweit die Verwendung entsprechender Kriterienkataloge
zu "eindeutigen" Werturteilen fiihrt, ist Vorsicht geboten, da es sich
vielfach urn ideologieverhaftete "Erkenntnisse" handelt. Der Verfasser
hat daher die mit jeweiIs einseitiger Per- spektive versehenen iiblichen
MaBnahmen zur Arbeitsgestaltung wie job enlarge- ment, job enrichment
und job rotation in eine allgemeine Systematik potentieller
Gestaltungsmerkmale eingeordnet und die hierzu in der Literatur
gegebenen Vorschlage maBgebend weiterentwickelt. In dieser Systematik
werden die spezifi- schen Auspragungen der wesentlichen
Gestaltungsmerkmale Arbeitsumfang, Arbeitsinhalt, Arbeitsergebnis,
Riickmeldung des Arbeitsergebnisses, Arbeits- wechsel, gesteuerter
Zusammenschlu13 von Arbeitspersonen und zeitliche Bin- dung je
Arbeitszyklus verankert. Auf dieser Grundlage wird ein Planungsverfah-
ren konzipiert, das zur Vorbereitung von Entscheidungen iiber
Alternativen der Arbeitsgestaltung herangezogen werden kann.