Auch in unserer zunehmend mediatisierten Welt, in der die Nutzung einer
breiten Palette von Medien l?ngst zum allt?glichen Leben gehort, konzen-
triert sich ein Teil der Medienp?dagogik nach wie vor auf
Medienprodukte. Mehr ader weniger kritisch werden deren lnhalte
begutachtet, und p?dago- gische MaBnahmen verfolgen - insbesondere wenn
es um Film und Fernsehen und um jugendliche Rezipienten geht- immer noch
das Ziel, zu schUtzen und zu bewahren. Der Rezipient gilt als Konsument
und die vorrangige p?da- gogische Aufgabe wird darin gesehen, ihn zum
'richtigen' Konsum anzulei- ten. Bereits seit den 20er und 30er Jahren
gibt es jedoch eine andere Blickrich- tung auf die Medien: Sie sieht die
Medien zuvorderst als technische Mittel, deren Bestimmung sich nicht
allein in der passiven Nutzung erschopft. Me- dien konnen vielmehr -
zumindest potentiell - von den Rezipienten selbst aktiv genutzt werden.
BerUhmt fUr diese Blickrichtung ist die Forderung Bertolt Brechts
geworden, den Radioapparat von einem Distributions- in einen
Kommunikationsapparat umzuwandeln, ihn also fUr alle als ein Mittel
Kommunikation verfUgbar zu machen. In einer Reihe theore- der
zweiseitigen tischer Ans?tze wurde dieser Gedanke aufgegriffen und
begrUndet. FuB fas- sen konnten solche Ans?tze in der Medienp?dagogik
jedoch ebensowenig wie vereinzelte Versuche, das theoretische Konzept in
der p?dagogischen Praxis zu konkretisieren.