Die Bedeutung von Unternehmens übernahmen im Ausland für die Forcierung
der Internationalisierung vieler Unternehmungen und die Erreichung der
damit verbundenen strategischen Zie- le ist in jüngster Zeit häufig
betont worden. Nicht selten wird bereits von einer "Akquisitionswelle"
gesprochen. Die meisten Studien über den Erfolg von
Auslandsakquisitionen zeigen jedoch eine deutliche Diskrepanz zwischen
den ur- sprünglich mit der Übernahme verfolgten und den tatsächlich
erreichten Zielen. Vor diesem Hintergrund wird in dem vorliegenden
Beitrag die These untersucht, daß nicht nur die rein wirtschaftlichen
Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Übernahme gegeben sein müssen,
sondern daß dafür als eine weitere notwendige Voraussetzung eine
funktionale Bewältigung der Probleme un- ternehmenskultureller Anpassung
angesehen werden kann. Die unternehmenskul turelle Anpassung wird in
Anlehnung an kul- turanthropologische Konzepte auch als Akkulturation
be- zeichnet. Da zur Problematik der Akkulturation von Aus-
landsakquisitionen bislang kaum Untersuchungen durchgeführt wurden,
besteht ein Hauptanliegen der Arbeit darin, diesen Themenbereich
konzeptionell zu erfassen. Dies beinhaltet auch die Diskussion von
Möglichkeiten und Grenzen einer be- wußten Beeinflussung des Akkul
turationsprozesses. Zwei Fallstudien zur speziellen Problematik der
Akquisition ame- rikanischer durch deutsche Unternehmungen schließen
sich an. Die Abfassung der vorliegenden Arbeit war nur mit Unter-
stützung verschiedener Personen und Institutionen möglich.