Wir brauchen eine Debatte um eine andere Entwicklungspolitik,
insbesondere eine kritische Auseinandersetzung mit den Agenturen der
Internationalen Zusammenarbeit: mit ihren Grundannahmen, ihrer
Organisation, ihren Verfahren und ihren Instrumenten. In sechs
Jahrzehnten wurde nicht der Nachweis erbracht, dass die von den
Geberländern formulierten und gesteuerten Projekte und
Entwicklungsprogramme substanziell zu Entwicklung in den Partnerländern
beigetragen haben. Entwicklungsfragen brauchen eine andere
Zukunftsperspektive, die die tief greifende Neuordnung der Welt
widerspiegelt. Es gilt, den nüchternen Blick für internationale
Machtverhältnisse und Machtverschiebungen zu schärfen. Die Autoren
dieses Bandes führen diese Debatte und lenken damit den Blick auf eine
Entwicklungspolitik und eine Internationale Zusammenarbeit, für die die
tatsächlichen Verhältnisse der Menschen vor Ort und die substanzielle
Beteiligung der Partnerländer und Partnerorganisationen eine zentrale
Rolle spielen und weniger die eingespielten Routinen, Machtfragen und
Organisationsformen der Geberländer.