In der Hoffnung, bei Ausbruch des Krimkriegs bei der Pflege der
Verwundeten helfen zu können, beantragte die in Jamaika geborene Kreolin
Mary Seacole beim Kriegsministerium, in das Krankenpflegekontingent
aufgenommen zu werden. Das wurde abgelehnt. So reiste sie selbständig
auf die Krim, richtete ein Hotel ein und pflegte die Verwundeten auf dem
Schlachtfeld. Obwohl ihre Landsleute anfangs misstrauisch waren,
erkannten sie bald, wie wichtig Seacole sowohl für die medizinische
Versorgung als auch für die Moral der Soldaten war. Ein britischer
Sanitätsoffizier beschrieb Seacole in seinen Memoiren als "Mrs. Seacole
ist die Bekannte einer bekannten Person des Königshauses. Sie, als eine
farbige Frau, ist die Güte des Herzens und half auf eigene Kosten den
armen Leidenden, den Verwundeten, die von der Halbinsel zum Krankenhaus
in Skutari transportiert wurden. Sie brachte heißen Tee, während die
Verwundeten darauf warteten, in die Boote gehoben zu werden.... Sie
schonte sich nicht, wenn sie den leidenden Soldaten etwas Gutes tun
konnte." Es ist ein bewegendes geschichtliches Zeugnis einer
außergewöhnlichen Frau, das man gelesen haben muss.