Eine wirtschaftliche groBtechnische Produktion von Titan gelang erst
nach dem zweiten Weltkrieg. hat aber seither einen groBen Aufschwung
genommen: 1949 produzierten die USA ungeflihr 50 t Titan. 1972 etwa
22.000 t. Der Anwendungsbereich von Titan und Titanbasislegierungen
umfaBt Luft- und Raumfahrt. Chemieanlagen. Anwendung in Elektrochemie.
Medizin und in weiteren technischen Bereichen (1-5). BesondeI]
vorteilhaft fUr Titan sind die geringe Dichte von 4.5 g/cm - die guten
Festigkeitseigenschaften und die gute Korro- sionsbesAndigkeit gegen
Gase und Chemikalien aller Art. Techni- sche Anwendungen sind im
Temperaturbereich von - 253 bis 0 + 550 C bekannt. bei h5heren
Temperaturen werden die Festigkeits- eigenschaften. vor allem die
Kriechfestigkeit. schnell schlechter (1-7). Deswegen ist das
Hochtemperaturkorrosionsverhalten von Titanlegierungen in Luft und
Sauerstoff im Temperaturbereich von 0 800 bis 1000 C bisher kaum
untersucht worden (7). Dagegen liegen tiber die Oxidation von Reintitan
zahlreiche Ver5ffentlichungen vor (8-30). Durch Neuentwicklungen im
Triebwerksbau. einem Hauptanwendungs- gebiet fUr
Hochtemperaturtitanlegierungen. steigt die Temperatur- beanspruchung
stAndig. Daher liegt der Schwerpunkt der Legierungs- entwicklung bei
warmfesten Titanlegierungen mit einer hoheren obe- ren
Betriebstemperatur. Diese Entwicklung macht Untersuchungen zur
Hochtemperaturkorrosion technischer Titanlegierungen notwen- dig. Ziele
der vorliegenden Arbeit sind die Ermittlung der Zunderkon- stanten. der
Oxidationskinetik und der Aktivierungsenergien der Oxidation sowie die
Untersuchung der Reaktionspt'odukte durch Rontgenfluoreszenz-.
Mikroskop- und Raster- bzw. Slow-Scan- Mikroanalysatoraufnahmen. Durch
die Hartemessungeri und die Be- stimmung des
Wti.rmeausdehnungsverhaltens im Temperaturbereich 0 von 100 bis 900 C
sollen zusatzliche Werkstoffdaten ermittelt wer- den.