Die Ära des Nationalsozialismus' erweist sich bis heute als fruchtbares
Thema in der internationalen Medienproduktion. Mit dem Ende des Zweiten
Weltkrieges begannen Filmregisseure wie Roberto Rosselini, Luchino
Visconti und Gillo Pontecorvo, die psychosexuellen Untiefen der Diktatur
auszuloten. Spätestens die 1970er Jahre brachten eine ganze Reihe
berühmter Spielfilme zu diesem Thema: von Bernardo Bertolucci, Liliana
Cavani und Pier Paolo Pasolini; Werke die noch heute diskutiert werden
und den Blick auf die Geschichte nachhaltig prägten und veränderten. Ihr
Einfluss reicht bis in die populäre Kultur der jüngsten Zeit. Mit
SadicoNazista schuf Marcus Stiglegger eine intensive Analyse über die
Macht der Medien, Mythen zu kreieren. Am Beispiel des Films zeigt er
auf, wie Geschichte im Prozess der Mediatisierung entpolitisiert werden
kann und der mediale Mythos an die Stelle des Dokuments tritt. Dieses
"Standardwerk" (Thomas Koebner) zum Thema wurde 1999 erstmals
veröffentlicht und international rezipiert. Die hiermit vorliegende
dritte Auflage von SadicoNazista wurde behutsam aktualisiert und enthält
zudem ein würdigendes Nachwort des Historikers Robert Sommer (Autor von
Das KZ-Bordell).