Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik -
Berufserziehung, Berufsbildung, Weiterbildung, Note: 1,1,
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg,
Sprache: Deutsch, Abstract: Das Konzept der Produktionsschule sorgte in
der Berufsbildungszusammenarbeit schon vor einigen Jahren für durchaus
kontrovers diskutierten "Zündstoff". Obwohl es inzwischen um dieses
Modell in der Wissenschaft etwas ruhiger geworden ist, wirft das
Produktionsschulprinzip für die Entwicklungszusammenarbeit aus heutiger
Sicht Fragen auf, denn einige Experten gingen davon aus, dass das
Produktionsschulprinzip einen großen Beitrag zur Bekämpfung von Armut in
der Dritten Welt entfalten könne. Man unterstellte dieser Schulform eine
hohe Wirksamkeit bei der Vermittlung von Kompetenzen und Fähigkeiten an
Menschen, die sonst keinen Zugang zu Bildung und Berufsausbildung haben.
Obwohl einige Annahmen als "zu idealistisch" abgetan wurden, ist zu
vermuten, dass Produktionsschulen ein geeignetes Mittel sein könnten, um
ganze Regionen bei Gewerbe- und Industrieförderung zu unterstützen.
Tatsächlich konnte nie bewiesen werden, ob die damaligen Kritiker mit
ihrer Skepsis im Recht waren. Die nachstehenden Ausführungen stellen
eine Literaturanalyse dar und beschäftigen sich mit dem
Produktionsschulprinzip in der Berufsbildungszusammenarbeit, welche als
Teildisziplin der Entwicklungszusammenarbeit angesehen wird. Anhand von
vorliegenden Texten und Publikationen zum aufgeworfenen Themenkomplex
soll die bereits in den 1990er Jahren oft geäußerte Potenzialvermutung
von Produktionsschulen, als Instrument der Berufsbildungszusammenarbeit
neu aufgerollt werden. Dabei wird die tatsächliche Effizienz des
Produktionsschulprinzips in Ländern der Dritten Welt kritisch
betrachtet. Zusätzlich wird erörtert, welche Strategien und Instrumente
durch die damaligen Wissenschaftler als geeignet bezeichnet wurden, um
wirksame und mehr oder weniger flächendeckende Hilfs- und
Entwicklungsleistungen de